Im Laufe der vielen Jahre meiner Tätigkeit in der Pferdeausbildung hat sich diese Aussage auch für mich immer wieder bestätigt. Bereits ein Blick auf die Muskulatur sagt mir, ob das Pferd ein Schenkel- oder Rückengänger ist. Schenkelgänger bedeutet, dass das Pferd mit festgehaltem  Rücken und nur mit den Beinen läuft. Dadurch atrophiert der lange Rückenmuskel (m. longissimus dorsi), da er unter Dauerspannung nicht mehr mit ausreichend Nährstoffen versorgt werden kann. Der Rücken fällt vor allem im Bereich hinter dem Schulterblatt deutlich ein, es entsteht zum Teil sogar eine Kuhle. Leider auch oft zu sehen bei Pferden im großen Sport.

Ein Rückengänger hingegen benutzt den langen Rückenmuskel nicht in Dauerkontraktion, sondern abwechselnd an- und entspannend. Dadurch wird der Muskel gut durchblutet, mit Nährstoffen versorgt und kann wachsen. Man sagt „das Pferd läuft über den Rücken“.

Zur Blickschulung hier ein positives Beispiel: ein Foto eines gut trainierten Rückens von einem elfjährigen Wallach (geht S-Dressur und wird im AktivStall gehalten).